Überschusseinspeiser in der Direktvermarktung – transparent, präzise und wirtschaftlich – unser Ansatz im Virtuellen Kraftwerk

Die Direktvermarktungspflicht nach EEG für erneuerbare Energieanlagen ab 100 kW ist für Direktvermarkter wie auch Betreiber eine anspruchsvolle Aufgabe. Besonders Anlagen in der Überschusseinspeisung stellen beide Seiten vor besondere Herausforderungen.

 

Die Herausforderungen im Überblick

Direktvermarkter benötigen zuverlässige Prognosen für die Überschusseinspeisung und müssen diese klar von anderen Erzeugern trennen können. Gleichzeitig muss bei Curtailments – also geplanten Abregelungen – immer auch der Eigenverbrauch der jeweiligen Liegenschaft berücksichtigt werden.

Komplexer wird es, wenn negative Strompreise auftreten. Hier sind Abregelungen inzwischen die Regel. Doch viele Betreiber kämpfen dabei mit einem unerwünschten Nebeneffekt: Da nicht jeder EZA-Regler direkt am Netzanschlusspunkt gesteuert werden kann, springt oft automatisch der Netzbezug an. Das bedeutet sinkende Eigenverbrauchsquoten und wirtschaftliche Einbußen.

Unser Ansatz im VVP: Flexibilitätswerk

Als VPP-as-a-Service Operator haben wir mit unserem Flexibilitätswerk Lösungen entwickelt, die beide Seiten unterstützen:

  • Direktvermarkter erhalten eine bessere Grundlage für die Bewirtschaftung von Überschusseinspeisern.
  • Betreiber werden vor wirtschaftlichen Schäden durch unnötigen Netzbezug während der Abregelung geschützt.

Die Basis dafür bilden unsere Trading Scenarios. (Blogbeitrag: Trading-Scenarios – das neue Feature für eine vielfältige Kundenwelt)

 

Trading Scenario „Surplus Feed-in“ – der Schlüssel zur Genauigkeit

Speziell im Szenario Surplus Feed-in wird die Überschusseinspeisung automatisiert prognostiziert – und zwar durch die Kombination aus einer Erzeugungsprognose und einer selbstlernenden Verbrauchsprognose.

Im Gegensatz zu einer reinen Prognose am Netzanschlusspunkt trennt dieser Ansatz Erzeugung und Verbrauch. Das ermöglicht:

  • höhere Transparenz über Prognosegenauigkeiten,
  • die Abbildung unterschiedlichster Anlagenkonstellationen (z. B. PV-Anlagen mit Ladeinfrastruktur),
  • und letztlich eine gesteigerte Prognosegenauigkeit.

 

Transparenz im Pooling, Effizienz im Curtailment – Hand in Hand gedacht

Die ermittelte Überschusseinspeise-Prognose dient als relevante Eingangsgröße für das Pooling und sorgt dafür, dass jede Liegenschaft klar abgegrenzt wird.

Im nächsten Schritt kommt der Pool Curtailment Controller zum Einsatz: Er ermittelt die tatsächlich abschaltbaren Energiemengen – basierend sowohl auf dem gewählten Trading Scenario als auch auf der Prognose der Überschusseinspeisung. Damit können Curtailments gezielt und fair geplant werden.

 

Umsetzung am Netzanschlusspunkt – für Vermarkter und Betreiber

Bei der praktischen Umsetzung der Curtailments (Abregelungen) prüft Energiekoppler, ob der EZA-Regler in der Lage ist, direkt die Netzeinspeisung auf null zu setzen oder lediglich die Erzeugung zu drosseln.

Kann der Regler die Netzeinspeisung steuern, wird das Ziel sofort erreicht.

Kann er nur die Erzeugung regeln, greifen wir auf Messwerte zurück und steuern die Erzeugung dynamisch auf den Eigenverbrauch.

So wird gleichzeitig die Zielsetzung des Direktvermarkters (Null Netzeinspeisung) und die des Betreibers (kein unnötiger Netzbezug) erfüllt.

 

Fazit: Mehr Transparenz und Fairness im Virtuellen Kraftwerk

Mit unserem Ansatz wird die Direktvermarktung von Überschusseinspeisern einfacher, transparenter und wirtschaftlich fairer. Direktvermarkter profitieren von präziseren Prognosen, Betreiber sichern ihre Eigenverbrauchsquoten – und beide Seiten gewinnen.

👉 Damit machen wir Überschusseinspeiser im Virtuellen Kraftwerk planbar, effizient und zukunftssicher.